Zunahme von Allergien: Klimawandel lässt Pollenzahl steigen

Der weltweite Klimawandel ist offenbar mitverantwortlich für die wachsende Zahl von Pollen-Allergikern. Laut des Allergologen Prof. Karl-Christian Bergmann vom Deutschen Polleninformationsdienst (PID) bestehen Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Pollenflug und dem Auftreten von Allergien. So scheint der Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration die Pollen-Produktion deutlich anzukurbeln.

In Gewächshaus-Versuchen zeigte sich, dass Pflanzen, die einer erhöhten Kohlendioxid-Menge ausgesetzt waren, nicht nur stärker wuchsen und früher blühten, sondern auch erheblich mehr Pollen produzierten. Zwar schränkt gleichzeitig die vermehrte UV-B-Strahlung das Pollenwachstum wieder etwas ein, aber insgesamt überwiegen wohl die wachstumsfördernden Aspekte. Zudem hat das insgesamt wärmere Klima auch den Effekt, dass Pflanzen in ganz neuen Regionen siedeln - wie etwa die aus den USA stammende und sich derzeit in Mitteleuropa rasant ausbreitende Ambrosia. Bereits 15% aller Menschen in Deutschland, die einen Allergietest machen lassen, sind laut PID gegen Ambrosia sensibilisiert.

Die Klimaerwärmung verstärkt nicht zuletzt auch die vertikalen Winde. So werden Pollen in hohen Luftschichten über viel größere Entfernungen hinweg verbreitet als gewöhnlich. Die Folge: Allergiker können für Pollen sensibilisiert werden, die an ihrem Wohnort eigentlich gar nicht vorkommen. 

Ebenfalls zeigt sich eine Verstärkung der allergenen Wirkung durch Andockung von Umweltschmutzpartikeln auf der Pollen-Oberfläche. Dieses scheint für verstärkte Reaktionen von Allergikern besonders in Städten verantwortlich zu sein.

Mittlerweile reagieren 45% der jungen Erwachsenen in Deutschland sensibel auf Pollen. 

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