WM-Tröten können zu Gehörschäden führen

Vorsicht vor Vuvuzuelas! Die vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika bei Fans in Mode gekommenen Tröten können bleibende Gehörschäden verursachen, warnt Prof. Benedikt Folz, HNO- Chefarzt der Karl-Hansen-Klinik in Bad Lippspringe. Er verweist auf eine aktuelle Studie der Universität Pretoria in Südafrika, in der Wissenschaftler die Hörfähigkeit von Fans nach Fußballspielen getestet haben. In diesem Rahmen wurde auch der Einfluss von Tröten und Ähnlichem geprüft.

Die Untersuchung weist eine Abnahme der Hörfähigkeit bei bestimmten Frequenzen nach. Denn: Gekonnt geblasen sind z.B. Vuvuzuelas fast so laut wie ein startender Düsenjet. Wenn einem jemand also ins Ohr bläst, geht das an die Schmerzgrenze, erklärt Prof. Folz. Diese liegt bei 130 Dezibel - dieser Schalldruck ist direkt an den Vuvuzuelas gemessen worden. Menschen, die bereits eine Schädigung des Gehörs haben, müssen besonders aufpassen. Das akustische Trauma ist so ähnlich wie ein Hörsturz. Das geht bei jungen, gesunden Leuten meist wieder weg, weil sich das Ohr wieder erholt. Aber Menschen, die schon einen Hörschaden haben oder unter einer beginnenden Altersschwerhörigkeit leiden, sind empfindlicher. Einen wirksamen Schutz bieten richtig angewendete Ohrstöpsel. Ein HNO-Arzt kann Sie diesbezüglich beraten.

Wenn ein Zuschauer auch ein bis zwei Stunden nach einem Fußballspiel noch ein Piepen und ein Taubheitsgefühl im Ohr spürt, sollte er innerhalb von 24 Stunden zum HNO-Arzt gehen, rät Prof. Folz.

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