Eine chronische Entzündung der Speiseröhre, die so genannte Eosinophile Ösophagitis (EoE), führt zu erheblichen Schluckbeschwerden. Die Erkrankung ist erst seit etwa 15 Jahren bekannt und befällt zunehmend mehr Patienten. Wissenschaftler des Instituts für Pharmakologie der Universität Bern unter Leitung von Prof. Hans-Uwe Simon haben nun - in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen EoE-Forschungsgruppe (Leiter: Prof. Alex Straumann) - erstmals eine wirksame Therapie dieser Erkrankung entdeckt. In einer plazebo-kontrollierten Studie beobachteten die Forscher, dass die lokale Anwendung des Medikaments Budesonid sowohl die Beschwerden der Patienten als auch die zugrunde liegende Entzündung in der Speiseröhre deutlich verbessert. Budesonid wird üblicherweise in der Behandlung von Asthma bronchiale eingesetzt.
Die Resultate der Untersuchung stellen aus Sicht von Prof. Simon einen Meilenstein für die zukünftige Therapie dieser noch wenig bekannten Erkrankung dar. Weitere Studien müssen nun zeigen, wie die allergisch-bedingteEntzündung langfristig bekämpft werden kann. Denn durch die Behandlung mit Budesonid lässt sich die Erkrankung zwar kontrollieren, die Patienten sind aber nicht geheilt. Das Institut für Pharmakologie der Universität Bern ist gegenwärtig an der Entwicklung verschiedener Arzneimittel beteiligt, die an Zellen oder Zellprodukten des Abwehrsystems binden.
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