Wiederholten Schwindel abklären lassen – Schwindel-Tagebuch erleichtert Ursachenklärung

Menschen, die unter anfallsartigem Schwindel leiden, sollten sich nach dem Auftreten eines Anfalls Notizen machen, also ein Schwindel-Tagebuch führen und baldmöglichst einen HNO-Arzt aufsuchen. „Schwindel ist ein Symptom, welches unterschiedliche Ursachen haben kann. Protokollieren Patienten die Art, Dauer und Intensität des Schwindels, den Zeitpunkt, mögliche Auslöser sowie Begleiterscheinungen wie z.B. Übelkeit oder Hörbeeinträchtigungen, so kann dies dem HNO-Arzt hilfreiche Hinweise für die Diagnosestellung geben. Aus einem solchen Tagebuch kann er den Verlauf des Schwindels auch nach zwei oder drei Wochen gut nachvollziehen und unter Umständen charakteristische Muster und Verlaufsformen erkennen", erklärt Privatdozent Dr. Leif Erik Walther vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.

Am häufigsten kommt der gutartige Lagerungsschwindel vor. Bei dieser Erkrankung gelangen so genannte Otokonien, das sind Kalziumkarbonat-Kristalle aus den Schwerkraftrezeptoren in die Bogengänge des Gleichgewichtsorgans und rufen bei Kopf- und Körperlageänderungen einen heftigen Drehschwindel hervor. Bei einer weiteren Erkrankung, dem  Morbus Menière, treten attackenartige Schwindelanfälle unvermittelt auf, dauern jedoch länger. In allen Fällen mit wiederholtem anfallsartigen Schwindel ist es ratsam, einen HNO-Arzt zu konsultieren", empfiehlt der niedergelassene HNO-Arzt aus Sulzbach im Taunus. „Wir sind heute in der Lage, die Rezeptoren unseres Gleichgewichtsorgans bis ins Detail untersuchen zu können. Dabei sind moderne Methoden hilfreich, die erst in den letzten Jahren entwickelt worden sind."

Wichtig ist es, durch eine gezielte Befragung und Untersuchung wiederkehrende Schwindelanfälle frühzeitig abzuklären und einen Behandlungsansatz zu finden. „So können in der Regel nicht nur organische Folgeschäden verhindert werden, sondern es kann auch psychischen Folgezuständen frühzeitig vorgebeugt werden. Denn im Laufe der Zeit entwickelt sich eine Angst vor der Wiederkehr solcher Ereignisse, die den Patienten in seiner Lebensqualität stark beeinträchtigt", betont Privatdozent Dr. Walther.

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