Volles Wartezimmer und trotzdem pleite - HNO-Praxen vor Insolvenz

Die von der Politik verordnete und von den Kassen unterstützte Honorarverteilung führt in Niedersachsen zu Insolvenzen von HNO-Praxen. Dem Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte sind mittlerweile vier Fälle von Insolvenzen bekannt. Auch in Rheinland-Pfalz drohen Praxispleiten - und wohlgemerkt geschieht dies bei vollen Wartezimmern.

Das System der gesetzlichen Krankenversicherung steht damit vor dem Aus. Es ist skandalös und pervers, wenn Kassenärzte bei vollem Wartezimmer und guter Praxisführung in die Pleite geraten. Die Honorarverteilung muss dringend wieder in die Region zurückverlagert werden. In den Honorarverteilungsverhandlungen der letzten Jahre haben sich die Krankenkassen als unfähige Verhandlungspartner erwiesen. Die Honorarverteilung muss wieder von den Ärzten in der Selbstverwaltung geregelt werden.

Wir appellieren an die Politik, diese Vorschläge dringend umzusetzen, wenn weiterhin Wert auf eine wohnortnahe, flächendeckende Versorgung der Bevölkerung gelegt wird. Geschieht dies nicht, wird das Fach Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde den Weg aus dem System wählen müssen und seine Leistungen nur noch privat anbieten können.

Diese Entwicklung ist absehbar und kann nur noch abgewendet werden, wenn schnell entscheidende Veränderungen kommen. Wir stehen Krankenkassen, Politik und Kassenärztlichen Vereinigungen jederzeit für entscheidende Gespräche zur Verfügung.

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