Eine große Umfrage des Robert Koch-Instituts, die so genannte KiGGS-Studie, mit 17.450 deutschen Kindern (Alter 0-17 Jahre) ergab interessante Daten zur Einnahme von Homöopathika in dieser Altersgruppe. Gefragt wurde, ob und welche Arzneimittel das Kind innerhalb der letzten sieben Tage eingenommen hatte. 4,6% der teilnehmenden Kinder hatten Homöopathika erhalten. In 11% der Fälle wurden sie als Schnupfen-Mittel gegeben und in 8% wurden sie vorbeugend (z.B. zur Stärkung des Immunsystems) verabreicht. Bei 33% der Kinder wurden sie von den Eltern ohne ärztliche Empfehlung gekauft und bei 26 bzw. 23% vom Arzt oder Heilpraktiker verschrieben. Kinder, deren Mütter eine Hochschulbildung hatten, erhielten signifikant häufiger Homöopathika.
Homöopathie ersetzt keine Impfungen
In der Homöopathie wird gelehrt, dass Kinder besonders gut auf diese Therapieform ansprechen. Doch Experten warnen vor der fehlenden Evidenz: Klinische Studien bestätigen diese Annahme nicht, erklärt Prof. Edzard Ernst von der Universität Exeter in England. „Besonders bedenklich stimmt mich der häufige Einsatz von Homöopathika in der Prophylaxe. Viele Homöopathen-Befürworter empfehlen „homöopathische Immunisation" als Alternative zum Impfen. Da auch hier kein Wirksamkeitsnachweis vorliegt, ist dieses Verhalten aus meiner Sicht unverantwortlich."
Dr. Jan Löhler vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte formuliert es noch deutlicher: "Homöopathie als Impfersatz ist fahrlässige Kindesgefährdung und Epidemie-fördernd!"
Quelle: medizin-online.de, pädiatrie hautnah 2010Bildquelle: www.pixelio.de