Verschluckte Knopfbatterien können die Speiseröhre verätzen

Wenn Kleinkinder Knopfbatterien verschlucken, müssen Eltern schnell handeln. Denn die Batterien können die Speiseröhre verätzen, im Extremfall sogar an einigen Stellen ganz auflösen, d.h. perforieren, und so sogar in der Luftröhre Schäden verursachen. Davor warnen amerikanische Mediziner, die mehrere Fälle rückblickend ausgewertet und im Fachblatt Archives of Otolaryngol-Head & Neck Surgery vorgestellt haben. Die Knopfbatterien können durch Entladungen im feuchten Milieu zu Verbrennungen führen, auch kann durch den Druck des harten Gegenstands Gewebe zugrunde gehen und schließlich zerstört die Magensäure die Batterieoberfläche, so dass giftige und ätzende Stoffe austreten. Um dies zu verhindern, muss die Batterie rasch, z.B. vom HNO-Arzt endoskopisch entfernt werden. Schon in weniger als drei Stunden sind ansonsten ernste Schäden möglich.

Die Forscher um Stanley J. Kimball vom Mount Carmel Health System in Columbus, Ohio, beschrieben in ihrer Veröffentlichung 10 Fälle von Kindern zwischen 9,5 Monaten und 9,5 Jahren, die Knopfbatterien verschluckt hatten. Die kleinen Patienten mussten deshalb zwischen einem und 30 Tagen im Krankenhaus behandelt werden. Oft waren immer wieder Operationen erforderlich, um Defekte, Narbengewebe sowie deren Symptome Sodbrennen, Schluck- oder Atembeschwerden zu beseitigen.

Die amerikanische Vereinigung der Giftinformationszentralen (American Association of Poison Control Centers) beobachtete - vermutlich aufgrund der Zunahme von damit ausgestatteten technischen Geräten - in den letzten 8 Jahren fast eine Verdoppelung bei den Unfällen mit Knopfbatterien. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung sind vor allem Kinder zwischen 7 Monaten und 4 Jahren gefährdet, Gegenstände zu verschlucken. Geräte mit Knopfbatterien sollten daher in Haushalten mit kleinen Kindern sicher verwahrt sein. Ein kindersicheres Batteriefach ist empfehlenswert. Auf Spielzeug mit Knopfbatterien sollten Eltern von Säuglingen und Kleinkindern sicherheitshalber verzichten.Quelle: Kimball, S., et al.: A review of esophageal disc battery ingestions and a protocol for management. Arch Otolaryngol Head Neck Surg 136, 866 (2010).http://archotol.ama-assn.org/cgi/content/abstract/136/9/866

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