So wie man sich nach einem anstrengenden Tag nach Entspannung sehnt, braucht auch unser Gehör regelmäßig Ruhephasen und darf nicht ständig belastet werden. „Vielen Menschen ist nicht mehr bewusst, dass im Hintergrund ständig Lärm ist. Sie sind den Verkehrslärm und den privaten Trubel gewohnt. Doch eine permanente Geräuschkulisse setzt Gehör und Körper unter Stress. Zwei Stunden laute Musik über Kopfhörer am Tag können das Gehör sogar dauerhaft schädigen. Ohrgeräusche, ein so genannter Tinnitus, sowie ein schleichender Hörverlust drohen“, warnt Dr. Joachim Wichmann, Vize-Präsident des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte. „Besonders wichtig ist eine Lärmpause auch nach einer Extrembeschallung wie einem Club-Besuch, einem Konzert oder einer Veranstaltung in der Sporthalle. Das Gehör sollte sich für 8 bis 10 Stunden erholen dürfen“, empfiehlt der niedergelassene HNO-Arzt aus Krefeld weiter. Erholen heißt: kein MP3-Player, kein laufender Fernseher, auch keine Musik oder kein Radio im Hintergrund, möglichst nicht oder nur kurz telefonieren, kein Staubsauger-Lärm und keine lauten Unterhaltungen in der Gruppe.
Mit der kostenlosen Lärm-App, die vom HNO-Berufsverband herausgegeben wird, können Smartphone-Besitzer den Schallpegel in ihrer Umgebung messen und damit die akute Lärmbelastung besser einschätzen. „Denn gerade Jugendlichen und jungen Erwachsenen muss klar gemacht werden, dass Hörprobleme keineswegs eine reine Alterserscheinung sind, sondern durchaus bereits durch Lärmbelastung in jungen Jahren verursacht werden können. Deswegen sollte das Nutzen von MP3-Playern auf maximal 1,5 Stunden begrenzt werden – bei mäßiger Lautstärke, bei etwa 55-60dB“, rät Dr. Wichmann.
Bei ersten Anzeichen von Schwerhörigkeit, wie Probleme beim Folgen eines Gesprächs in der Gruppe oder bei starker Hintergrundkulisse, sollten Betroffene einen HNO-Arzt aufsuchen. „Auch wenn Sie ein „Watte“- oder Druckgefühl im Ohr spüren, sollten Sie zum Ohrenarzt gehen. Nehmen Sie diese Einschränkungen ernst, denn je früher Beeinträchtigungen des Gehörs behandelt werden, desto größer sind die Chancen, dass Ihnen das komplette Spektrum des Hörens weitgehend erhalten bleibt“, betont Dr. Wichmann.
LärmApp zum kostenlosen Download:• iPhone: http://itunes.apple.com/de/app/larmapp/id465291587?mt=8• Android-Smartphone: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.monks.laermApp Diese Pressemeldungdes Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte (BVHNO) ist zur Veröffentlichung (ohne Bild) freigegeben. Bitte weisen Sie bei Verwendung im Printbereich auf das Informationsportal des BVHNO, www.hno-aerzte-im-netz.de, hin. Bei Online-Veröffentlichung erbitten wir eine Verlinkung auf die Website.