Das Amtsgericht Düsseldorf verhandelt am 24. Juli über die Klage eines Rauchers, dem die Vermieterin wegen seines starken Qualmens die Wohnung gekündigt hatte. Eine große Mehrheit der Bundesbürger verteidigt das Rauchen in der Wohnung. In einer repräsentativen Umfrage erklärten 77%, zu Hause sollte das Rauchen erlaubt bleiben. Auch unter den Nichtrauchern war eine deutliche Mehrheit dieser Meinung, wie das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa herausfand. Das Rauchen zu Hause zu verbieten, befürworteten dagegen nur 17% der insgesamt 1.020 Befragten.
In der Umfrage waren die meisten Menschen auch tolerant, wenn es um das Rauchen unter freiem Himmel geht: 70% der Befragten sind gegen ein Rauchverbot an öffentlichen Plätzen. Ein Viertel würde ein solches Verbot aber befürworten. Gleichzeitig fühlen sich viele Menschen gestört, wenn etwa neben ihnen im Restaurant geraucht wird. Gut die Hälfte (55%) stört sich am Qualm in geschlossenen Räumen. Dieser Wert steigt auf 82% bei Leuten, die noch nie selbst geraucht haben. 41% aller Befragten fühlen sich von Rauchern am Nachbartisch hingegen nicht gestört.
Zugleich ist eine Mehrheit der Meinung, dass bestehende Rauchverbote die Raucher nicht zu sehr in ihrer Freiheit einschränken (57%). Nur ein gutes Drittel (39%) sagt: "Ja, Raucher werden durch das Rauchverbot wie zum Beispiel in Restaurants, Bars und Kneipen zu stark eingeschränkt". Regelmäßige Raucher finden das zu 61%, Gelegenheitsraucher zu 50%.
Besonders den Jüngeren machen die bestehenden Rauchverbote wenigaus: 70% der 18- bis 24-Jährigen stimmen der Aussage zu, dass die Verbote Raucher nicht zu sehr einschränken. Bei den 45- bis 54-Jährigen ist es hingegen mit 53% nur gut die Hälfte, die dem zustimmt. 45% in diesem Alter sehen darin eine Beschneidung der individuellen Freiheit der Raucher.
Nur ein knappes Drittel (29%) gab in der Umfrage an, noch nie geraucht zu haben. Ein gutes Drittel (35%) erklärte, regelmäßig zu rauchen. Alle anderen Befragten sagten, sie seien ehemalige Raucher (26%) oder würden ab und zu zur Zigarette, Pfeife oder Zigarre greifen (10%).
Beim Rauchverhalten gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen jüngeren und älteren Menschen. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind gut die Hälfte absolute Nichtraucher (52%), regelmäßige Raucher sind nur 19%. In der Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen sagte nur ein Viertel (24%), dass sie noch nie geraucht haben. Regelmäßige Raucher sind 41% der Befragten mittleren Alters. Da Rauchen ein hohes Risiko für Krebs im Kopf-Hals-Bereich birgt, sollten Raucher regelmäßig zur Kehlkopfkrebsvorsorge bei ihrem HNO-Arzt gehen.
Quelle: dpa