Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und eine gute Mundhygiene können vor einer bakteriellen Infektion der Ohrspeicheldrüsen schützen. Vor allem Menschen über 60 Jahren sind gefährdet. „Denn gerade bei älteren Menschen ist der Speichelfluss oft gestört. Aufgrund ihres geringen Durstgefühls trinken sie zu wenig und das Bewusstsein für eine gründliche Mundpflege lässt teils nach. Hinzu kommt, dass die Einnahme bestimmter Medikamente zu Mundtrockenheit führen kann und das Abwehrsystem geschwächt ist. Diese Umstände fördern das Eindringen von Bakterien, speziell Staphylokokken und Streptokokken, was wiederum zu einer Entzündung der Ohrspeicheldrüsen führen kann", erklärt Prof. Jürgen Ußmüller vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. „Diese so genannte Parotitis ist meist sehr schmerzhaft, der Allgemeinzustand des Patienten ist verschlechtert. Die betroffene Drüse ist geschwollen und äußerst druckempfindlich. Das Schlucken fällt schwer und beim Kauen nehmen die Schmerzen in der Regel zu", so beschreibt der niedergelassene HNO-Arzt aus Regensburg das Krankheitsbild einer akuten Speicheldrüsenentzündung.
Eine bakterielle Speicheldrüsenentzündung muss mit Antibiotika behandelt werden. Kühlende Umschläge lindern die Schmerzen und wirken abschwellend. „Mit zuckerfreien Bonbons, Kaugummis oder sauren Säften lässt sich zudem die Speichelproduktion anregen, um die Drüsen zu reinigen", betont Prof. Ußmüller. „Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist extrem wichtig", empfiehlt der Experte vom Regensburger HNO-Zentrum weiter.