Es gibt in den meisten Fällen keine erbliche Vorbelastung für einen Tinnitus. Dies berichteten norwegische Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Arch Otolaryngol Head Neck Surg. Die Forscher werteten die Gesundheitsdaten von rund 50.000 Menschen aus, darunter 12.940 kinderlose Ehepaare, 27.607 Eltern und Kinder sowie 11.498 Geschwister. Alle Teilnehmer füllten einen Fragebogen aus und machten einen Hörtest. Rund 20% der Probanden gaben bei der Befragung an, „eindeutig" oder „wahrscheinlich" Tinnitus-Symptome zu haben.
Dieser groß angelegten Analyse zufolge treten Ohrgeräusche nicht gehäuft in Familien auf. Die Wissenschaftler um Dr. Ellen Kvestad wiesen jedoch darauf hin, dass es bei einigen Tinnitus-Formen möglicherweise trotzdem genetisch bedingte Auslöser geben könnte. In der Studie wurde nicht zwischen verschiedenen Arten unterschieden. Aber das Gesamtergebnis zeigte, dass es keinen Tinnitus-Typ zu geben scheint, der ein hohes Vererbungsrisiko trägt.