Schwindel: Mit körperlichem Training das Sturzrisiko senken

Menschen mit Gleichgewichtsstörungen hilft ein körperliches Training, um Stürzen vorzubeugen. „Speziell Kraftübungen, Koordinationstraining und Balanceübungen reduzieren das Sturzrisiko von Schwindel-Patienten erheblich", empfiehlt Privatdozent Dr. Leif Erik Walther vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. „Gerade ältere, untrainierte Menschen stürzen aufgrund ihrer konstitutionellen Verfassung schneller und erleiden häufiger Komplikationen als Sturzfolge als aktive Gleichaltrige. Hinzu kommt nach einem erfolgten Sturz die Angst vor einem erneuten Fall, die die Betroffenen noch unsicherer macht, ein Teufelskreis beginnt", warnt der HNO-Arzt aus Sulzbach.

Neben dem körperlichen Training sollten Stolperfallen in der Wohnung bzw. im Haus ausgeräumt werden. „Eine gute Beleuchtung und das Entfernen von Bettvorlegern sowie wackeligen Möbeln machen die tägliche Umgebung sturzsicherer. Auch festes Schuhwerk und bei Bedarf das Tragen einer Sehhilfe reduzieren das Sturzrisiko", betont PD Dr. Walther. „Besonders wichtig ist aber die körperliche Fitness - speziell für Patienten mit Gleichgewichts- und Gangstörungen gibt es Übungsprogramme gegen Schwindel. Daher beraten wir Schwindel-Patienten nicht nur zu möglichen Behandlungsmethoden, sondern geben ihnen Tipps, wo sie in ihrer Umgebung trainieren können und was die Zielsetzung des Trainings sein sollte", erklärt PD Dr. Walther weiter.

Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 100.000 über 65-Jährige bei Stürzen einen Hüftbruch. Dies bedeutet neben Schmerzen auch einen großen Verlust an Lebensqualität sowie eine teilweise dauerhaft eingeschränkte Mobilität. Etwa die Hälfte dieser Menschen erlangt ihre ursprüngliche Beweglichkeit nicht mehr zurück. 20% der Betroffenen werden auf Dauer pflegebedürftig.

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