Schnarchen kann auch den eigenen Schlaf stören

Wer lauter schnarcht, schläft schlechter - unabhängig davon, ob er im Schlaf Atemprobleme hat oder nicht. Das schließen japanische und amerikanische Forscher aus der Auswertung der Daten von Patienten, die wegen eines Verdachts auf Schlafapnoe im Schlaflabor untersucht wurden. Bei diesem Syndrom treten im Schlaf wiederholt Atemstillstände auf, die Sauerstoffmangel verursachen und einen erholsamen Schlaf stören. Wie müde die Probanden am nächsten Tag waren, hing jedoch nicht nur von der Ausprägung des Sauerstoffmangels ab: Die Lautstärke des Schnarchens spielte ebenfalls eine messbare Rolle.

Insgesamt 507 Patientenakten werteten die Wissenschaftler für ihre Studie aus. Entscheidender Messwert war dabei die Schläfrigkeit am Tag, bestimmt durch die Punktzahl auf der so genannten Epworth Sleepiness Scale - einem Fragebogen mit acht Fragen nach alltäglichen Situationen, vom Autofahren über das ruhige Sitzen nach einer Mahlzeit bis hin zum abendlichen Lesen, bei dem der Befragte angeben musste, wie wahrscheinlich es ist, dass er in der beschriebenen Situation einschläft. Diese Werte wurden dann mit verschiedenen Faktoren in Beziehung gesetzt, etwa der Häufigkeit, mit der Atemstillstände und Perioden flachen Atmens während des Schlafs auftraten, dem Body-Mass-Index des Probanden, den Schlafgewohnheiten und eben auch der Häufigkeit und der Lautstärke der Schnarchgeräusche.

Der Schläfrigkeitsindex hing wie erwartet von der Ausprägung der Atemprobleme der Patienten ab. Sie war jedoch nicht der einzige Faktor, der das Ausmaß der Müdigkeit bei den Probanden beeinflusste: Auch bei der Schnarch-Lautstärke fanden die Forscher einen eindeutigen Zusammenhang. Je lauter die Schnarchgeräusche, desto höher waren auch die Punktzahlen auf der Schläfrigkeitsskala. Im Schlaflabor, so das Fazit der Schlafforscher, sollte daher routinemäßig auch immer die Schnarch-Intensität erfasst und berücksichtigt werden.

Quelle: wissenschaft.deBildquelle: pixelio.de

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