Schnarchen ist kein unabwendbares Übel. „Bei einigen Menschen mindert bereits eine Gewichtsreduktion und das Schlafen auf der Seite bzw. eine leicht erhöhte Lage des Oberkörpers sowie das Verzichten auf einen alkoholischen Schlummertrunk die nächtlichen Schnarchgeräusche deutlich", empfiehlt Dr. Wolfgang Hornberger vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Aber auch wenn diese einfacheren Maßnahmen nicht sofort greifen, kann schnarchenden Menschen und somit indirekt auch ihren meist mit leidenden Partnern geholfen werden. „Der Besuch beim HNO-Arzt ist daher für alle Schnarcher empfehlenswert", erklärt der niedergelassene HNO-Arzt aus Sulzbach. „Vor allem, wenn der Betroffene laut und unregelmäßig schnarcht. Denn dies kann ein Anzeichen für eine Schlafapnoe mit lebensgefährlichen, nächtlichen Atemaussetzern sein", warnt Dr. Hornberger.
Oftmals liegen die Ursachen für das Schnarchen im Nasen-Rachen-Bereich. Aufgrund einer Verengung der oberen Atemwege wird der Luftstrom behindert, was zu den typischen Schnarchgeräuschen führt. „Der HNO-Arzt nimmt eine umfassende Untersuchung der Nase sowie des Halses vor und kann bereits mit Hilfe eines so genannten kleinen Schlaflabors, welches der Patient zu Hause nutzen kann, feststellen, ob das Schnarchen gesundheitlich bedenklich ist", erläutert Dr. Hornberger. Abhängig vom Befund kann dem Patienten entweder einer nächtliche Überdruckbeatmung mit einer speziellen Maske oder auch ein kleiner operativer Eingriff, z.B. zur Straffung zu schlaffer Gaumenmuskulatur und zur Kürzung des Gaumenzäpfchens, helfen. „Auch wenn diese Maßnahmen im ersten Moment unangenehm und lästig erscheinen, verbessert sich die Schlafqualität des behandelten Patienten enorm. Die Patienten können sich nun im Schlaf wieder erholen und sind tagsüber nicht mehr müde. Ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigt und mit ihr die Lebensqualität", betont der saarländische HNO-Arzt.