Wenn Menschen bestimmte Schmerzmittel nicht vertragen, kann diese so genannte Intoleranz zu chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen und in der Folge auch zu Nasenpolypen und Asthma bronchiale führen. „Die Betroffenen weisen meist Störungen im Stoffwechsel, genauer gesagt bei der Verstoffwechselung der Fettsäure Arachidonsäure auf, die an bestimmten Entzündungsprozessen im Körper beteiligt ist. Dieses Ungleichgewicht kann durch die Einnahme von Acetylsalycilsäure, kurz ASS (bekanntester Handelsname „Aspirin") oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen und Diclofenac verstärkt werden", erklärt Dr. Jan Löhler vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.
Bei Menschen mit chronisch entzündeten Nasennebenhöhlen sind die Schleimhäute der Nebenhöhlen schlecht belüftet und dauerhaft angeschwollen. Eine ASS-Intoleranz geht außerdem mit einer verstopften oder laufenden Nase sowie einem verschlechterten Geruchssinn einher", so der niedergelassene HNO-Arzt aus Bad Bramstedt. Bei entsprechenden Symptomen, wiederkehrenden Nasenpolypen sowie generell bei eingeschränkter Nasenatmung sollten Betroffene einen HNO-Arzt aufsuchen. „Bei nachgewiesener ASS-Intoleranz empfiehlt sich eine Art Hyposensibilisierung, ähnlich wie bei einer Allergie, d.h. der Patient nimmt unter ärztlicher Anleitung ASS in geringen, sich langsam steigernden Dosen ein, um durch Gewöhnung eine Tolerierung zu erreichen", erläutert Dr. Löhler.
Eine ASS-Unverträglichkeit kombiniert mit dem Auftreten von Nasenpolypen sowie Asthma bronchiale wird auch als Morbus Widal, Morbus Samter oder Aspirin-Trias bezeichnet. Hiervon ist etwa jeder siebte Patient mit Nasenpolypen betroffen.
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