Scharlach: neuer Erreger in Hongkong

Mediziner warnen vor einem besonders gefährlichen Scharlach-Erreger, der derzeit in Hongkong kursiert und dort bereits zwei Kinder getötet hat. Ein 7-jähriges Mädchen und ein 15-jähriger Junge sind gestorben - es sind die ersten Scharlach-Toten in der Stadt seit zehn Jahren. In diesem Jahr sind zudem bereits mehr als 300 Menschen erkrankt, dreimal so viele wie im vergangenen Jahr.

Vermutlich macht eine Veränderung im Erbgut den Erregerstamm besonders infektiös, erklären Forscher der Universität Hongkong. Sie haben das Genom des neuartigen Erregers bereits sequenziert. Die Genetiker fanden ein kleines Erbgutstück, das in Vergleichsstämmen nicht vorkommt und etwa 2,5% des Erbguts ausmacht. Es stammt wahrscheinlich von anderen Mundbakterien und trägt dazu bei, dass der neue Stamm infektiöser wird. Der neue Stamm ist zudem gegen bestimmte Antibiotika (so genannte Makrolide) resistent, Penicilline scheinen aber wirksam zu sein.

Scharlach verbreitet sich über Tröpfcheninfektion zum Beispiel beim Niesen. Oft beginnt die Krankheit mit hohem Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Typische Symptome sind entzündete Mandeln, Zungenbelag (von weiß hin zu glänzend rot mit hervortretenden Geschmackspapillen ("Himbeerzunge")) und ein feinfleckiger Hautausschlag, der sich oft über den ganzen Körper zieht. Komplikationen sind Entzündungen des Mittelohrs oder der Gelenke, es kann aber auch zu einer tödlichen Blutvergiftung kommen. Bei ersten Anzeichen für eine Scharlach-Erkrankung sollten Betroffene einen HNO-Arzt aufsuchen.

Quellen: dpa, aerzteblatt.de

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