Zu Beginn des neuen Jahres nehmen sich viele Deutsche vor, mit dem Rauchen aufzuhören. Nach Auffassung der Bundesdrogenbeauftragten Mechthild Dyckmans (FDP) sollten die Entwöhnungswilligen in diesem Entschluss auch von den Krankenkassen unterstützt werden. Die Versicherer sollten neben der ärztlichen Entwöhnungsbehandlung auch Medikamente erstatten, die die Sucht nach Nikotin unterdrücken. Die Kassen lehnten das ab: Eine Kostenübernahme sei ihnen gesetzlich verboten.
In Deutschland rauchen insgesamt rund 15 Millionen Frauen und Männer ab 15 Jahren. Das geht aus dem jüngsten Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hervor. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung plädierte dafür, dass diejenigen, die sich von der Zigarette verabschieden, mehr Hilfe von ihrer Krankenversicherung bekommen sollen. "Die Kassen haben schließlich selbst einen großen Kostenvorteil, wenn ein Versicherter mit dem Rauchen aufhört", sagte die FDP-Politikerin. Die Versicherer wiesen das Ansinnen aber umgehend zurück. "Wenn die Politik will, dass Krankenkassen Medikamente zur Rauchentwöhnung bezahlen, dann muss sie zuerst das Gesetz ändern", sagte der Sprecher des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung, Florian Lanz. Die Kostenübernahme für solche Arzneimitteln sei den Kassen schließlich per Gesetz verboten. Lanz betonte, die Krankenkassen förderten seit jeher Schritte, um Versicherte beim Verzicht auf das Rauchen und bei der Reduzierung des Zigarettenkonsums zu unterstützen. Dabei gehe es um psychologische Beratung, Bewegung, Ernährung. "Arzneimittel zur Raucherentwöhnung oder auch Nikotinpflaster dagegen gehören nicht in ein solches Konzept." Quelle: dpa