Pseudo-Krupp: Bei Hustenanfall Ruhe bewahren

Wenn Kleinkinder einen starken, trockenen, bellenden Husten mit Atemnot haben, sollten Eltern unbedingt versuchen, selbst nicht panisch zu werden und das Kind zu beruhigen, es auf den Arm zu nehmen. Denn Aufregung und die Angst des Kindes verstärken die Atemnot noch. „Bei einem so genannten Pseudo-Krupp-Anfall ist es wichtig, das Kind an die frische Luft zu bringen, d.h. das Fenster zu öffnen oder noch besser auf den Balkon bzw. in den Garten mit ihm zu gehen. Bei kalter Luft und hoher Luftfeuchtigkeit klingen die plötzlich und meist abends oder nachts auftretenden Beschwerden in der Regel rasch ab. Dennoch sollte nach Auftreten eines Krupp-Hustens am nächsten Tag ein HNO-Arzt zur Abklärung der Ursache aufgesucht werden", erklärt Dr. Matthias Lohaus vom Dt. Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.

„Bei Anzeichen einer schweren Atemnot muss jedoch sofort der Notarzt gerufen werden. Hierzu gehören ein sichtbares Einziehen der Haut zwischen den Rippen beim Atmen, zunehmende Pfeifgeräusche beim Einatmen, bebende Nasenflügel sowie eine blass-graue Haut und bläuliche Verfärbungen der Lippen", warnt der Berliner Landesvorsitzende vom HNO-Berufsverband. „Besondere Eile ist bei Babys und Kleinkindern bis zu 2 Jahren geboten, weil bei ihnen die Atemwege besonders schnell zuschwellen können."

Ein Pseudo-Krupp bzw. Krupp-Husten tritt in Folge einer akuten, viral-bedingten Kehlkopfentzündung auf. „Genauer gesagt ist hierbei die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder entzündet und die Schwellung beeinträchtigt die Atemwege. Meistens sind die Kinder ein, zwei Tage zuvor bereits erkältet und haben einen leichten Husten und Fieber. Mit dem Namen „Pseudo-Krupp" wird der Husten von dem „Echten Krupp", der Diphtherie, abgegrenzt. Diphtherie tritt hierzulande aufgrund der Impferfolge nicht mehr auf. Aber in Osteuropa kommt es immer wieder zu Ansteckungen mit dem Diphtherie-Erreger, weshalb das Aufrechterhalten einer hohen Durchimpfungsrate in Deutschland wichtig ist", betont Dr. Lohaus.

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