Der Herbst ist der ideale Zeitpunkt für Heuschnupfen-Patienten, um mit einer ursächlichen Behandlung ihrer Allergie zu beginnen. Die so genannte Hyposensibilisierung bzw. spezifische Immuntherapie bildet die Basis für eine beschwerdeärmere Pollensaison im nächsten Jahr.
Heutzutage stehen verschiedene wirksame Therapieformen für Pollenallergiker zur Verfügung. „Neben den bewährten Injektionen gibt es mittlerweile auch Medikamente zur Einnahme. Beides hat seine Vorteile. Die orale Therapie kann in der Regel daheim erfolgen. Wichtig ist dabei, dass die Tabletten oder Tropfen über Jahre konsequent jeden Tag eingenommen werden müssen. Wer lieber eine kontrollierte Therapie wünscht und nicht täglich an die Medikamenten-Einnahme denken möchte, sollte sich in der HNO-Arzt-Praxis besser ein paar Spritzen geben lassen. Hierbei gibt es unterschiedliche Präparate für eine Kurzzeit- oder Langzeittherapie mit unterschiedlichen Dosierschemata", erklärt Dr. Winfried Goertzen, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. „Nach einer umfassenden Diagnostik und einem ausführlichen Gespräch wird Ihnen Ihr HNO-Arzt sagen welche Therapie für Sie am besten geeignet ist. Dabei sollten sich Patienten, die z.B. die Focus-Ausgabe Nr. 40 derselben Kalenderwoche gelesen haben, durch die Zulassungs-Diskussion der Immuntherapeutika nicht irritieren lassen. Vertrauen Sie Ihrem HNO-Arzt, er wird für Sie eine sichere und effektive Therapie wählen", versichert der niedergelassene HNO-Arzt aus Höchstadt.
Eine Allergie-Therapie ist nicht nur in Hinblick auf eine lang ersehnte Beschwerdefreiheit sinnvoll. Das Immunsystem eines Allergikers ist in ständiger Alarmbereitschaft, hat keine Regenerationsphase, daher kann sich die Überempfindlichkeit auf andere Organe ausbreiten. Eine Hyposensibilisierung kann daher bei Pollenallergikern einen so genannten Etagenwechsel, d.h. die Einbeziehung der unteren Atemwege, die Entwicklung eines allergischen Asthmas, verhindern. „Wir HNO-Ärzte im Freistaat haben hierzu mit der AOK Bayern einen Vertrag abgeschlossen, der die Immuntherapie fördert und alles daran setzt, dass der Patient die lange Therapie durchhält. Denn eine erfolgversprechende Hyposensibilisierung sollte laut offizieller Empfehlungen mindestens 3 Jahre andauern. Der Aufwand lohnt sich aber für den Patienten, wenn er den Erfolg spürt und eine asthmatische Erkrankung verhindert werden kann", betont Dr. Goertzen. Einschränkend muss derzeit noch darauf hingewiesen werden, dass die Hyposensibilisierung per Tablette aufgrund der hohen Kosten für Kassen (GKV) und Privatversicherte nur sehr gezielt verordnet werden kann, z.B. wenn ein Patient für die subkutane Therapie aus medizinischen Gründen nicht geeignet ist. Bei Budget-Überschreitungen ohne triftige Gründe drohen dem niedergelassenen Arzt sonst massive Strafzahlungen (Arzneimittel-Regress).
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