Paukenröhrchen stört Cochlea-Implantat nicht

Paukenröhrchen, die aufgrund von angestauter Flüssigkeit im Mittelohr (Paukenerguss) und wiederholten Infekten eingebracht wurden, stören das Einsetzen eines Cochlea-Implantats (CI) nicht. Dies zeigte eine US-Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Archives of Otolaryngology - Head & Neck Surgery veröffentlicht wurde.

Um eine Mittelohrschwerhörigkeit zu behandeln und das Risiko für eine weitere Ohrentzündung zu minimieren, ist sehr wichtig - vor allem für Kinder, die in Kürze ein Cochlea-Implantat erhalten sollen, betont Studienautor Dr. Audie Woolley aus Birmingham/Alabama. Dass Paukenröhrchen und eine Cochlea-Implantation sich nicht negativ beeinflussen, zeigt seine Untersuchung an 140 Kindern: 62 der 1- bis 5-Jährigen haben einige Zeit vor der Cochlea-Implantation Paukenröhrchen erhalten. 78 Kinder haben das Paukenröhrchen und das Cochlea-Implantat zeitnah eingesetzt bekommen, wobei bei über der Hälfte der Kinder (46) das Röhrchen direkt beim Cochlea-Einsatz entfernt wurde, bei 32 blieb das Röhrchen trotz Cochlea-Einsatz an Ort und Stelle.

Die Forscher stellten fest, dass letztendlich alle Ohrentzündungen abheilten. Einige Kinder mit anhaltendem Trommelfell-Defekt brauchten zwar einen weiteren ambulanten Eingriff, doch keines davon erlebte eine Gehirnhautentzündung und bei keinem Kind musste das Cochlea-Implantat aufgrund einer Infektion entfernt werden.

Fazit: Das Legen bzw. Vorhandensein eines Paukenröhrchens hat in der Regel keinen negativen Einfluss auf das Einbringen eines Cochlea-Implantats. Außerdem lässt die Studie darauf schließen, dass man auch bei Kindern, die bereits ein CI tragen, Röhrchen sicher in die Ohren einlegen kann, um akute Infektionen besser in den Griff zu bekommen.

Studienquelle:Barañano CF et al. The management of myringotomy tubes in pediatric cochlear implant recipients. Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 2010;136(6):557-60 Bildquelle: www.fotolia.de

 

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