Osteoporose-Medikamente können Risiko für Speiseröhrenkrebs steigern

Menschen, die unter Knochenschwund (Osteoporose) leiden und deswegen Bisphophonate einnehmen müssen, haben ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs. Dies ergab eine britische Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins British Medical Journal (BMJ) veröffentlicht wurde.

Das generelle Risiko an Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) zu erkranken, ist zwar relativ niedrig. Die Häufigkeit liegt in Europa und Nordamerika in der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen bei 0,1%. Doch dieses insgesamt geringe Risiko kann sich bei der Einnahme von Bisphosphonaten deutlich erhöhen. Dr. Jane Green von der University of Oxford und ihre Kollegen fanden heraus, dass bei einer Einnahme der Osteoporose-Medikamente über einen Zeitraum von 5 Jahren sich die Zahl der Krebserkrankungen der Speiseröhre auf 0,2% verdoppelt.

Für ihre Studie werteten die Wissenschaftler im Zeitraum von 1995 bis 2005 die Daten von mehr als 6 Millionen Patienten aus. In die Studie aufgenommen worden waren Männer und Frauen, die zu Beginn der Untersuchung mindestens 40 Jahre oder älter waren. Ein Zusammenhang mit anderen Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Übergewicht konnte nicht festgestellt werden.

Entwickeln Osteoporose-Patienten unter der Therapie mit Bisphosphonaten Schluckstörungen, Sodbrennen oder ähnliche Beschwerden, sollten sie frühzeitig einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser berät sich bei Bedarf mit dem behandelnden Arzt hinsichtlich einer Umstellung der Osteoporose-Medikation.

Quelle: SpingerMedizin.deStudie: Jane Green et al. Oral bisphosponates and risk of cancer of oesophagus, stomach, and colorectum: case-control analysis within a UK primary care cohort. BMJ 2010; 341:c4444

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