Fast jeder dritte Orchester-Musiker hört nach zehn Jahren im Beruf deutlich schlechter. Laut der Experten des Hörlabors der Universität Jena sind besonders Streicher, Bläser und Flötenspieler betroffen. Die Lärmbelastung eines Musikers mit Piccoloflöte entspricht beispielsweise dem einer Kreis- oder Motorsäge. Hinzu kommt, dass sich Musiker in Klassik-Orchestern kaum vor der Lärmbelastung durch ihre Instrumente schützen, weil ein Hörschütz sie nach eigenen Angaben zu sehr beim Musizieren beeinträchtige. Popmusiker tragen hingegen häufiger einen Hörschutz.
Viele Musiker unterschätzen vielleicht auch das Risiko. Doch durch Lärm am Arbeitsplatz verursachte Schwerhörigkeit ist eine der häufigsten Berufskrankheiten. Allerdings wird in Deutschland, anders als z.B. in der Schweiz, Schwerhörigkeit bei Musikern nicht als Berufskrankheit anerkannt.
Besonders lärmgefährdet sind nach Angaben der Universität Jena Arbeiter in der Stahl- und Autoproduktion, in Brauereien, der Holzwirtschaft und Orchestermusiker. Auch Zahnärzte, Beschäftigte in Diskotheken und Bars sowie Lehrer und Kindergärtnerinnen sind einer überdurchschnittlichen Geräuschkulisse ausgesetzt.
Quellen: Springermedizin.de, dga-ev.com