Oktoberfest: Achterbahnfahrt kann Gehör schädigen

Achterbahn-Fahren oder Fahrten mit anderen schnellen Fahrgeschäften können nachträglich das Gehör schädigen, dies sollten Oktoberfest-Besucher wissen. Dies zeigt ein Fall aus 2010 in den Vereinigten Staaten: Ein 24-jähriger Mann hatte bei einer Achterbahn-Fahrt den Kopf nach links gedreht, um sich mit seiner Freundin zu unterhalten. Dadurch bekam sein rechtes Ohr die volle Wucht der Vorwärtsbeschleunigung ab: Die Achterbahn erreichte in 4 Sekunden eine Geschwindigkeit von 193 km/h. Drei Tage später kam der Betroffene ins Henry Ford Hospital in Detroit, er hatte Schmerzen und ein starkes Druckgefühl im rechten Ohr. Laut der Untersuchung war das linke Ohr in Ordnung, doch die Schleimhaut im rechten Gehörgang war geschwollen und das Trommelfell entzündet. Die Ärzte schätzten, dass dieses so genannte Barotrauma durch den hohen Außendruck verursacht wurde, als die Achterbahn beschleunigte. Zwar reichte der Druck nicht aus, um das Trommelfell einzureißen, aber immerhin war er hoch genug, um ein Barotrauma auszulösen.

Bislang sind hauptsächlich die Druckveränderungen beim Fliegen und Tauchen als Auslöser eines Barotraumas bekannt. Doch nachdem Achterbahnen immer schneller werden, muss auch diese mögliche Ursache für ein Barotrauma berücksichtigt werden. Aufgrund dieses Falls raten Experten Achterbahn-Fahrgästen, während der Fahrt ständig nach vorn zu schauen, damit das Ohr nicht die gesamte Energie der Beschleunigung erfahren muss. Menschen mit Ohr- bzw. Trommelfellproblemen sollten den Geschwindigkeitsrausch generell meiden.

Im Extremfall kann ein Barotrauma zu vorübergehendem Hörverlust führen, meist klagen die Betroffenen über Schwindel, Unwohlsein, Schmerzen oder das Gefühl, dass "die Ohren platzen".

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