Mumps-Impfung schützt vor Hodenentzündung

In Irland ist es einer Studie zufolge zu einem Anstieg der Mumps-Fälle bei Teenagern und jungen Erwachsenen gekommen. Alle 15- bis 24-Jährigen, die bisher nicht erkrankt sind, sollten daher ihren Impfstatus prüfen und eine Impfung notfalls nachholen lassen.

Ende der 90er Jahre verzichteten in Irland viele Eltern auf die Masern-Mumps-Röteln(MMR)-Impfung, nachdem diese mit späteren Autismus-Diagnosen und entzündlichen Darmerkrankungen in Verbindung gebracht wurde. Die Studie, die diese Zusammenhänge angeblich aufzeigte, wurde zwar inzwischen zurückgezogen, aber damals beeinflusste sie vor allem die Menschen in den Großstädten und senkte die Impfbereitschaft deutlich. Die damals nicht geimpften Kinder kommen jetzt in die Pubertät und sind damit vermehrten Komplikationen ausgesetzt, wenn sie im Rahmen einer zwar nur noch seltenen, aber wegen der immer noch zu geringen Durchimpfungsraten möglichen Epidemie an Masern, Mumps oder Röteln erkranken.

Mumps geht im Jugend- und Erwachsenenalter häufig mit einer schmerzhaften Hodenentzündung einher, die nach den Recherchen von Niall Davis vom Mater Misericordiae University Hospital in Dublin in bis zu 50% der Fälle mit einem Gewebeschwund  (Atrophie) der Hoden endet. Eine komplette Unfruchtbarkeit tritt selten ein, doch bei 13% der Betroffenen muss mit einer dauerhaft verringerten Fruchtbarkeit (Fertilität) gerechnet werden. Bei fast der Hälfte der Patienten kommt es zu einer vorübergehenden Störung der Spermien-Qualität, die Monate andauern kann.

Eine Impfung, auch eine nachgeholte bei bisher nicht erkrankten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, würde alle diese Probleme vermeiden.

Quelle: aerzteblatt.de, British Journal of Urology International

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