Patienten mit Mukoviszidose sind in ihrer Nasenatmung häufig durch Polypen stark eingeschränkt. Diese sollten am besten frühzeitig von einem HNO-Arzt behandelt werden. „Bei gesunden Kindern treten diese gutartigen Wucherungen der Nasenschleimhaut höchst selten auf. Allerdings hat etwa jedes dritte Kind mit Mukoviszidose Nasenpolypen, bei den erwachsenen Mukoviszidose-Patienten betrifft es sogar jeden zweiten", erklärt Priv.-Doz. Dr. Leif Erik Walther vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. „Die Betroffenen haben häufig Schnupfen. Die beeinträchtigte Nasenatmung mindert die Schlafqualität und führt zum Schnarchen", erläutert der niedergelassene HNO-Arzt aus Sulzbach im Taunus weiter.
Mukoviszidose, auch als Cystische Fibrose (CF) bekannt, ist eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung, bei der alle Körpersekrete zu wenig flüssig sind, so z.B. in den Atemwegen. „Dieser zähe Schleim kann in der Nase und in den Nasennebenhöhlen schlecht abfließen, er entzündet sich lokal und führt auf diesem Weg zu Nasenpolypen. Kleine Mukoviszidose-Patienten sollten daher frühzeitig, am besten ab 4 Jahren oder früher, wenn sie Beschwerden bei der Nasenatmung haben, einem HNO-Arzt vorgestellt werden. Im Frühstadium besteht die Chance, mit regelmäßigen Nasenspülungen und der vorübergehenden Anwendung eines Kortison-Präparats das Polypen-Wachstum einzuschränken", rät Priv.-Doz. Dr. Walther. Schlagen die Medikamente nicht an oder sind die Polypen schon zu groß, wird der HNO-Arzt über die Möglichkeiten einer operativen Entfernung der Polypen beraten. „Leider ist gerade bei Mukoviszidose-Patienten die Rezidiv-Wahrscheinlichkeit, also die Gefahr einer Wiederkehr der Polypen, sehr groß. Deswegen sollte frühzeitig mit einer Behandlung, d.h. mit einer vorbeugenden Nasenpflege begonnen werden."
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