M3-Player, iPod und Co. sind beliebte Weihnachtsgeschenke, über die sich gerade Jugendliche in der Regel freuen.Prof. Benedikt Folz sieht das wie viele seiner Kollegen auch kritisch: Den Spaß mit iPod oder der neuen Anlage will ich natürlich niemandem verbieten. Aber ich rate dazu, immer mal wieder Pausen zu machen, damit sich das Ohr erholen kann", so der Chefarzt der HNO-Klinik des Medizinischen Zentrums für Gesundheit (MZG) in Bad Lippspringe (Nordrhein-Westfalen). "Man kann auch ruhig mal kurz laut aufdrehen, aber danach sollte das Ohr geschont werden."
"Freizeitlärm ist überall", erklärt Prof. Folz. "Überall gibt es heute was auf die Ohren: Im Auto läuft die Anlage, zu Hause das Dolby-Surround-System zum Fernseher, und im Kino vibrieren mittlerweile schon die Sitze wegen der Lautstärke. Ich halte den Freizeitlärm mittlerweile für bedrohlicher als Berufslärm." Ein Schlosser etwa schützt sich gut gegen den Lärm, weil bekannt ist, dass ein dauerhafter Geräuschpegel von über 85 Dezibel schädigend ist. "Aber in der Freizeit gibt es kaum Begrenzung. Hier kann es auch weit über 100 Dezibel laut werden, denn der MP3-Player ist ja direkt am Ohr dran."
Gerade Jugendliche sind gefährdet, schon früh Hörschäden zu bekommen. "Im schlimmsten Fall stöpseln sie sich nämlich schon morgens den MP3-Player ein, setzen sich mittags mit dem Kopfhörer vor den Computer und spielen Ballerspiele, bevor sie abends laut fernsehen und dann in die Diskothek gehen", sagt Prof. Folz. "Damit konsumieren sie länger als 8 Stunden gehörschädigenden Lärm. Wer das dauerhaft macht, kann eine Lärm- oder Altersschwerhörigkeit bekommen.Quelle: dpaBildquelle: fotolia.de
Das Team der "HNO-Ärzte im Netz" wünscht Ihnen frohe Weihnachten und vor allem ruhige Festtage!