Medikamente können sich gegenseitig beeinflussen oder stören. Wer mehrere Präparate gleichzeitig einnimmt, sollte sich deshalb über mögliche Wechselwirkungen informieren. Das gilt auch für rezeptfreie Präparate wie Schmerzmittel oder Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium: Sie können die Wirkung anderer Medikamente verändern. "Vor allem wer ein Präparat zum ersten Mal einnimmt, sollte sich bei seinem Arzt oder in der Apotheke nach möglichen Wechselwirkungen erkundigen", sagt Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer in Berlin. Mögliche Wechselwirkungen sind auch im Beipackzettel aufgeführt.
Durch Wechselwirkungen kann sich die Wirkung eines Medikaments verringern oder erhöhen. Beides kann zu Nebenwirkungen führen. Zum Beispiel können Antibiotika die Wirkung der Antibabypille stören. Rezeptfreie Magenmittel können die Wirkung anderer Medikamente verzögern, indem sie deren Aufnahme ins Blut verlangsamen. Diese Wechselwirkung kann vermieden werden durch eine zeitversetzte Einnahme. Andere Kombinationen verstärken sich gegenseitig: Wer gleichzeitig einen Gerinnungshemmer und Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure (ASS) einnimmt, hat ein erhöhtes Blutungsrisiko. Kombinationen können aber auch vorteilhaft sein: So ergänzen sich verschiedene Antibiotika in ihrer Wirkung und werden deshalb immer zusammen gegeben.
Nicht jede mögliche Wechselwirkung ist so gravierend, dass die gleichzeitige Einnahme nicht mehr möglich ist. "Um die Relevanz einer Wechselwirkung im Einzelfall zu klären, sieht sich der Apotheker die Gesamtmedikation an und spricht mit dem Arzt und dem Patienten", sagt Fink. Je nach Schwere der Wechselwirkung wird empfohlen, die Medikamente nicht gleichzeitig einzunehmen oder regelmäßig auf mögliche gesundheitliche Folgen hin zu prüfen.
Quelle: dpa