Logopädie: Immer mehr Vorschulkinder benötigen Sprachtherapie

Die Zahl der Vorschulkinder, die sprachtherapeutische Unterstützung benötigt, nimmt zu. Etwa jeder vierte 6-jährige Junge war 2010 beim Logopäden, bei den Mädchen dieser Altersgruppe war es jedes sechste. Das entspricht einer Steigerung von 20% bei den Jungen und 30% bei den Mädchen im Vergleich zum Jahr 2006.

Die Ursachen dieser Zunahme können nicht abschließend geklärt werden. Ein Grund könnte aber sein, dass immer mehr Kinder unter schwierigen sozialen und gesundheitlichen Bedingungen aufwachsen und für das Erreichen der Schulfähigkeit die Hilfe von Experten benötigen.

Laut Heilmittelbericht verordneten die Ärzte im vergangenen Jahr für Patienten aller Altersgruppen fast 40 Millionen Leistungen der Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Podologie. Für die 263 Millionen Einzelbehandlungen sind Kosten von 4,55 Milliarden Euro angefallen. Due häufigsten Verordnungen fielen in den Bereich der Physiotherapie, u.a. für Massagen oder Krankengymnastik. Dieser Bereich machte mit 34 Millionen Verordnungen 86% des gesamten Volumens im Heilmittelbereich aus. Im Rahmen des Heilmittelberichts wurden von der AOK die Heilmittelverordnungen aller 70 Millionen Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen auswerten.

Bei Sprachauffälligkeiten sollten Eltern mit ihrem Kind zum HNO-Arzt gehen. Er kann mögliche Hörbeeinträchtigungen als Ursache ausschließen und bei Bedarf "Logopädie" verordnen.

Quellen: Heilmittelbericht der AOK-Krankenkassen/aerzteblatt.de

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