Ein fehlender Geruchssinn, eine so genannte Anosmie, kann angeboren sein. Schwer vorstellbar, aber Betroffene riechen kein Parfüm, keine Essensdüfte, kein frisch gemähtes Gras und auch nicht den Duft ihres Partners. Anosmie-Patienten fehlt aber das Riechen nicht nur als Genuss-Sinn, sondern auch als Warn-Sinn, z.B. bei Brandgefahr oder verdorbenem Essen. Zudem ist ihr Geschmacksinn in der Regel stark eingeschränkt. Von einer Anosmie betroffen sind nach Schätzungen hierzulande etwa 5% der Bevölkerung - häufiger Mädchen und Frauen als Jungen und Männer.
Riechstörungen nehmen mit dem Alter zu: Die Hälfte aller 80-Jährigen kann nichts mehr riechen. Bei Alzheimer- und Parkinson-Kranken treten Riechprobleme als Frühsymptom, noch vor den eigentlichen Beschwerden, auf. Ein Schädel-Hirn-Trauma nach einem Unfall kann ebenfalls die Ursache für eine Riechschwäche sein. Eine Beeinträchtigung des Geruchssinns kann aber auch durch chronische Entzündungen im Nasen-Bereich, Allergien oder eine krumm gewachsene Nasenscheidewand hervorgerufen werden.
Menschen mit Riechstörungen sollten die Ursachen ihres mangelnden oder eingeschränkten Geruchssinns beim HNO-Arzt abklären lassen. Im Falle von Nasenpolypen oder einer schiefen Nasenscheidewand kann der Defekt in der Regel operativ behoben werden.