Romantischer Herbstspaziergang war gestern; heute sind Ohrenstöpsel der ständige Begleiter und ein Muss, um ohne Hörschaden und Aggressionen einen Aufenthalt im Freien zu überstehen. Denn es brummt, dröhnt und lärmt in Privatgärten, öffentlichen Straßen und Grünanlagen. War früher ein angenehmes Blätterrauschen das unverkennbare Geräusch des Herbstes, sind es nunmehr die dröhnenden Laubsauger und -bläser. Die Schallpegel dieser Geräte liegen bei mehr als 100 Dezibel (dB) und sind vergleichbar mit einem Presslufthammer. Bereits ab 85 dB können dauerhafte Hörschäden entstehen. Der Lärm löst psychischen Stress aus und beeinträchtigt ferner die Lebensqualität. Lärmstress versetzt den Körper in Alarmbereitschaft, lässt Puls und Blutdruck steigen und stört die Immunabwehr.
Die TK rät, auf lärmende Laubsauger und -bläser zu verzichten. Als umwelt- und bewegungsfreundliche Alternative können Rechen, Harken und Schaufeln zum Einsatz kommen. Die körperliche Aktivität an der frischen Luft und der damit verbundene Kalorienverbrauch ist wie ein aktives Fitnesstraining und steigert - gerade in unserer bewegungsarmen Zeit - das Wohlbefinden, ohne Lärm zu verursachen. Auch für die Tierwelt können die Geräte eine Gefahr darstellen, denn Sauger mit Häckselfunktion bedeuten für Kleinstlebewesen wie Käfer, Spinnen und kleine Frösche den sicheren Tod. Auch Igel sind gefährdet, denn die Laubschichten unter Bäumen und Sträuchern dienen den Tieren als Lebensraum. Laub ist kein Abfall- sondern ein Recyclingprodukt der Natur. "Mit Windstärken heftiger als ein Sturm wirbeln dagegen Laubbläser alles durch die Luft, was ihnen vor das Blasrohr kommt - neben Laub und Abfall auch Hundekot, so dass die Luft in der unmittelbaren Umgebung eines Gerätes stark mit Darmbakterien und Parasiten belastet ist", erklärt die TK. Quelle: dpa, Techniker Krankenkasse (TK) in Niedersachsen