Die Belastung durch Lärm bei der Arbeit wird oft unterschätzt. Davor warnt der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) anlässlich des Tags gegen Lärm am 28. April.
Lärmschwerhörigkeit ist die häufigste Berufskrankheit in Deutschland. Mehr als 5 Millionen Beschäftigte sind an ihren Arbeitsplätzen gesundheitsschädlichem Lärm ausgesetzt. Durch ungesunde Hörgewohnheiten und falsch angewendeten Gehörschutz wird die Belastung noch verstärkt.
Gerade bei jungen Mitarbeitern wird oft schon zu Beginn der Ausbildung eine eingeschränkte Hörfähigkeit festgestellt. Viele Jugendliche unterschätzen die Auswirkungen von zu lauter Musik, die sie etwa mit dem MP3-Player oder in Diskotheken hören. Das hat auch Folgen für ihren Berufsweg: Sie können zum Beispiel kein Pilot oder Polizist mehr werden, wenn ihr Hörvermögen beeinträchtigt ist.
Ständiger Lärm ist aber auch ein Konzentrationskiller und erhöht dadurch das Unfallrisiko bei der Arbeit. Denn wenn Arbeitnehmer durch Nebengeräusche abgelenkt werden, überhören sie leicht akustische Warnsignale. Und mit dem Geräuschpegel steigt auch die psychische Belastung: So sorgt Dauerlärm für Stress, was wiederum zu Schlafstörungen und erhöhtem Blutdruck führen kann.