Lärmarbeiter brauchen in der Freizeit Ruhe

Es kreischt, wummert und dröhnt: Manche Berufstätige sind täglich so großem Lärm ausgesetzt, dass sie Gefahr laufen, schwerhörig zu werden. "Betroffen sind Metallbauer und Schreiner, aber auch Berufsmusiker oder Mitarbeiter in Diskotheken", erklärt Prof. Hans Drexler. Um ihre Ohren zu schützen, sollten sich Lärmarbeiter in ihrer Freizeit zum Ausgleich in möglichst ruhigen Umgebungen aufhalten. "Statt in die Diskothek gehen sie lieber raus in die Natur", rät der Experte von der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin. Auf lautes Musikhören über Kopfhörer verzichten sie am besten ganz. Das Ohr brauche Regenerationszeiten. Lärmschwerhörigkeit ist nach wie vor die häufigste Berufskrankheit in Deutschland, teilt der Verband der Betriebs- und Werksärzte mit.Rund 4 Millionen Beschäftigte in Deutschland seien in ihrem Job einer gesundheitsgefährdenden Lärmbelästigung ausgesetzt, schätzt der Verband und beruft sich dabei auf Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.

"Das Gefährliche ist, dass die Betroffenen die Schwerhörigkeit oft erst bemerken, wenn es schon zu spät ist", so Prof. Drexler. Meist nehme die Hörfähigkeit schleichend über die Jahre ab. Sind die Hörzellen einmal abgestorben, bilden sich keine neuen. Wichtig sei deshalb, dass betroffene Arbeitnehmer regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen beim HNO-Arzt gehen und Hörtests machen. So können sie eine Verschlechterung früh erkennen und gegensteuern.

Außerdem sollten Arbeitnehmer an lauten Arbeitsplätzen möglichst einen Gehörschutz tragen. Aber auch der Arbeitgeber ist gefragt: In sehr lauter Umgebung sollte das Personal alle paar Stunden rotieren. Darüber hinaus sei es am besten, wenn Lärm von vorneherein verhindert wird und möglichst leise Geräte angeschafft werden. Quelle: dpa

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