Patienten mit der Rendu-Osler-Weber-Krankheit dürfen hoffen: Gegen das heftige Nasenbluten, unter dem Menschen mit der vererbten Gefäßerkrankung leiden, könnte möglicherweise eine Injektion mit einem Wirkstoff helfen, der normalerweise in der Krebsmedizin eingesetzt wird. Dies ergab eine aktuelle amerikanische Studie. Bei Osler-Patienten kann starkes Nasenbluten mehrmals täglich auftreten, es dauert Minuten bis Stunden und erfordert oftmals eine Notaufnahme. Einige Betroffene brauchen sogar Bluttransfusionen.
Im Kampf gegen Krebs unterbindet der Wirkstoff Bevacizumab das Wachstum von abnormen Blutgefäßen. US-amerikanische Wissenschaftler testeten nun den Wirkstoff bei Osler-Patienten. Am effektivsten war eine nasale Injektion mit 100 mg des eigentlichen Krebsmedikaments kombiniert mit einer Verschmelzung der Nasengefäße per Laser (Laser-Koagulation). Bei 80% der Patienten, die die Kombinationsbehandlung erhielten, besserte sich das Nasenbluten um 80%, im Vergleich zu 56% in der reinen Laser-Gruppe. Der Nutzen einer alleinigen Laser-Behandlung hielt durchschnittlich bis zu sechs Monaten an, während Patienten von einer Laser-Therapie plus nasalem Bevacizumab bis zu zwei Jahre profitierten.