Eine eindeutige und verständliche Kommunikation zwischen Arzt und Patient ist wichtig, damit beide gemeinsam über die Diagnose und Therapie sprechen und entscheiden können. Was aber, wenn der Patient gehörlos ist? Selten beherrschen Arzt oder Pflegepersonal den "Tanz der Hände" - die Gebärdensprache - und ebenso selten ist ein Gebärdensprachdolmetscher in der Nähe. Die Techniker Krankenkasse (TK) in Niedersachsen weist deshalb darauf hin, dass es nunmehr eine App für mobile Endgeräte gibt, die medizinische Dialoge in Gebärdensprache übersetzt. Die App wurde speziell für den Einsatz in der Arztpraxis oder im Krankenhaus entwickelt und stellt eine Basiskommunikation in der Gebärdensprache dar.
Durch dieses neue virtuelle Angebot können gehörlose Menschen ihre Beschwerden schildern, der Arzt sowie das medizinische Personal kann gezielt nachfragen und den Patienten über Therapieschritte informieren. "Die App fördert - gerade bei Gehörlosen - die Patientensouveränität und unterstützt ihre medizinische Selbstbestimmung", erklärt Dr. Sabine Voermans, Leiterin der TK in Niedersachsen. Die App - ein gemeinsames Projektergebnis der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover - kann unter http://www.isignit-app.de/"Opens external link in new window">www.isignit-app.de kostenfrei heruntergeladen werden. Derzeit wird eine Version für iPhone und iPad angeboten, eine Android-Version folgt.
Nach Angaben des Deutschen Gehörlosen-Bundes e. V. leben im Bundesgebiet rund 80.000 gehörlose Menschen. Der Gehörlosenverband Niedersachsen geht von rund 5.000 bis 6.000 Betroffenen aus. Quelle: Techniker Krankenkasse Niedersachsen, http://www.tk-online.de/"Opens external link in new window">www.tk-online.de