Wenn Eltern den Eindruck haben, dass ihr Kind Sprachprobleme hat, sollten sie es untersuchen lassen - und zwar auch dann, wenn das Kind bisher bei kinderärztlichen Vorsorgeuntersuchungen unauffällig war. Darauf weist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) hin. Denn die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern, zum Beispiel Wortschatz und Aussprache, können durch eine Behandlung verbessert werden.
Das Institut hat 16 Studien ausgewertet, die Behandlungen von Sprachentwicklungsstörungen beurteilten. Insgesamt wurden darin rund 800 Kinder im Alter von 2 bis 13 Jahren untersucht. Einige Kinder wurden direkt von einem Sprachtherapeuten behandelt, andere von ihren Eltern, die zuvor entsprechend geschult worden waren. Teilweise wurden auch neuere Behandlungen mit Lernprogrammen am Computer eingesetzt.
In den Studien zeigte sich, dass die Mehrheit der Kinder von den Behandlungen profitierte. Allerdings sind die Studien zu klein und zu unterschiedlich gewesen, um sagen zu können, ob bestimmte Behandlungen besser funktionieren als andere, urteilt das IQWIG.
Meinen Eltern, dass ihr Kind beim Sprechen Probleme hat, sollten sie einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser überprüft das Gehör, dessen einwandfreie Funktionalität die Grundlage einer gesunden Sprachentwicklung bildet, testet das Sprachvermögen des Kindes und übermittelt bei Bedarf an einen Logopäden bzw. einen Sprachheilpädagogen.