Keuchhusten nicht unterschätzen - Gesundheitsexperten warnen

Keuchhusten (Pertussis) gilt als Kinderkrankheit, doch auch erwachsene Sachsen-Anhalter leiden daran. Im vergangenen Jahr erkrankten nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Magdeburg 948 Sachsen-Anhalter. "Das war ein bisheriger Höchststand", erklärt die Hygiene-Beauftragte im Ministerium, Dr. Hanna Oppermann. In diesem Jahr seien in Sachsen Anhalt schon 574 Erkrankungen gemeldet worden.

Keuchhusten wird oft zu spät oder gar nicht erkannt. "Die Symptome sind sehr unspezifisch", erläutert die Epidemiologin Dr. Wiebke Hellenbrand vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin. Der Patient hat zunächst wie bei einer Erkältung nur leichtes Fieber und Husten. Hält der Husten an, sollten Patienten unbedingt einen HNO-Arzte aufsuchen, denn eine früh einsetzende Behandlung ist bei Keuchhusten entscheidend. "Nur dann kann das Antibiotikum Beschwerden lindern", betont Dr. Hellenbrand. Bei Erwachsenen könne die Atemwegserkrankung - auch Hundert-Tage-Husten genannt - bis zu drei Monaten anhalten und mit Hustenkrämpfen und anschließendem Erbrechen einhergehen.

In Sachsen-Anhalt kommt der Hundert-Tage-Husten vor allem bei Babys und 10- bis 19-Jährigen vor, berichtet Dr. Oppermann. Gerade im Falle von Kleinkindern und ihren erwachsenen Kontaktpersonen raten das Ministerium und das RKI zur Impfung. "Zur Vermeidung der Krankheit hilft nur eine Impfung", rät Dr. Hellenbrand. Eine durchlittene Krankheit schütze nicht vor einer Neuerkrankung, und auch eine einmalige Impfung sei nicht ausreichend. Der Impfschutz muss regelmäßig aufgefrischt werden. Das RKI empfiehlt: Bei Erwachsenen alle zehn Jahre, bei Jugendlichen alle fünf Jahre. Quelle: dpa, ain-Redaktion

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