Bereits leichte Hörprobleme beeinträchtigen die geistige Leistungsfähigkeit. Betroffenen fällt es schwerer, Gehörtes im Gehirn abzuspeichern. Dies fanden Forscher um Arthur Wingfield von der Brandeis-University in Waltham (USA) in mehreren kleinen Untersuchungen heraus.
Beispielsweise untersuchten die amerikanischen Wissenschaftler eine Gruppe von älteren Erwachsenen mit gutem Gehör und eine Gruppe mit leichtem bis mittelschwerem Hörverlust. Jeder Proband hörte eine Liste von 15 Wörtern und wurde gebeten, sich die letzten drei Wörter zu merken. Beide Gruppen erinnerten das letzte Wort, aber die hörbeeinträchtigte Gruppe konnte im Gegensatz zur gut hörenden Gruppe die beiden vorhergehenden Wörter schlechter abrufen.
Eine Erklärung hierfür hatten die Experten auch parat: Wenn die Wahrnehmung der Sprache gestört ist, muss das Gehirn mehr arbeiten, um gesprochene Wörter und Sätze verstehen zu können. Das Gehirn vergleicht die wahrgenommenen Lautfolgen mit bekannten Wörtern und prüft, welche in dem jeweiligen Zusammenhang einen Sinn ergeben. Diese vermehrte Anstrengung des Gehirns kostet aber Energie - und die fehlt dann bei der Verarbeitung und Abspeicherung der Inhalte.