HNO-Ärzte an Rhein und Ruhr vor dem Aus

Hals-Nasen-Ohren-Ärztinnen und -Ärzte stehen an Rhein und Ruhr vor dem wirtschaftlichen Ruin in Nordrhein Westfalen. Von den 900 HNO-Ärzten sind mehr als 90% erneut die Verlierer in dem undurchsichtigen neuen Honorierungssystem, das seit einem Jahr in Deutschland gilt.

Allein in diesem Jahr haben die HNO-Ärztinnen und -Ärzte einen echten reellen Honorarverlust von mehr als 20% hinnehmen müssen, obwohl sie die gleiche Leistung erbracht haben. Die Politik schaut wissentlich an dieser Misere vorbei. Dabei sind mehr als 4.000 abhängig Beschäftigte und Auszubildende von dieser unverschuldeten wirtschaftlichen Situation direkt betroffen. Die Arbeits- und Ausbildungsplätze sind in Gefahr. Die hochqualifizierte fachärztliche ambulante Versorgung von Krebspatienten oder intensive Behandlung von Kindern ist den Krankenkassenvertretern nur noch 24,60 € wert. Dafür müssen die Fachärzte rund um die Uhr über drei Monate jeden Patienten versorgen, egal wie oft er in die Praxis kommt.

Während die hausärztlichen Verträge von einer angemessenen Vergütung von 80 € ausgehen, sollen HNO-Ärzte zu Dumping-Preisen arbeiten. Wir reden von einem monatlichen Mindestlohn von 8 €. Somit steht eine ganz Fach­arztsparte vor dem wirtschaft­lichen Ruin. Sogar die Ärzte­kammern weigern sich, für ihre Mitglieder einzutreten.

Wir sehen daher die Versorgung auf dem bisherigen Niveau in ganz Nordrhein-Westfalen massiv gefährdet. Wenn der einmalige Friseurbesuch schon teurer ist als die 3-Monats-all-inklusive Behandlung beim HNO-Arzt, so ist die Wertigkeit Arzt dahin. Wir fordern umgehend ein Mindest-Regelleistungsvolumen (Mindest­vergütung pro Patient und Quartal) zur Sicherstellung unseres primären Auftrages: Die Versorgung unserer Patienten. Denn auf deren Rücken wollen wir diesen Streit nicht austragen.

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