Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist in Großstädten (über 100.000 Einwohnern) und Metropolen wie Hamburg, München oder Berlin stärker gefährdet als in kleineren Orten. Großstadtkinder sind nach einer repräsentativen Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) häufiger krank als ihre Altersgenossen auf dem Land. Danach ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren, die an Neurodermitis, Allergien oder Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis leiden, in den Städten um rund 40% höher als in ländlichen Regionen. Auch mit regelmäßigen akuten Beschwerden wie Erkrankungen der Atemwege, der Ohren oder der Haut haben Kinder in Großstädte öfter zu kämpfen als Kinder auf dem Land.
Neben der Tatsache, dass Landkinder wahrscheinlich nicht so in Watte verpackt werden, wie ihre Altersgenossen in den Städten (Mütze und Schal bei jedem Wetter, Sterilität in der ganzen Wohnung, mangelnde Möglichkeit, Abwehrkräfte zu bilden) führen Experten diesen Unterschied auf Hektik, Lärm, Schadstoffbelastung und andere Reize als besonders starke Stressfaktoren gerade für den kindlichen Körper zurück. Hinzu kommt meist auch ein hoher Leistungsdruck, der gerade in Metropolen in allen Lebensbereichen besteht. Die Folgen erkennt man an den erhöhten Zahlen bei sehr vielen Krankheitsbildern. Laut Studie fühlen sich Kinder und Jugendliche in Großstädten auch häufiger schlapp und müde. Rund 60% haben vermehrt Schlafprobleme.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte im Auftrag der TK im Januar dieses Monats 1.000 Personen befragt, die mit mindestens einem Kind zusammenleben.