Grippewelle beginnt

In Sachsen-Anhalt herrscht Grippewelle. Zu Beginn letzter Woche wurden 395 Fälle erfasst, erklärt der Sprecher des Sozial- und Gesundheitsministeriums, Holger Paech. "Man kann jetzt von einer beginnenden Grippewelle sprechen." Allein in der vorletzten Woche habe es bis Montag rund 240 Neuerkrankungen und damit doppelt so viele Fälle wie üblich gegeben. In den gesamten ersten drei Kalenderwochen 2012 gab es nur fünf Grippefälle, was ungewöhnlich wenige waren. Von den 240 Neuerkrankungen an Grippe handelt es sich in fast 200 Fällen um Viren vom Typ A, zu denen auch der Schweinegrippe-Erreger zählt, wie das Gesundheitsministerium weiter berichtete. Die genaue Zahl der Schweinegrippe-Erkrankungen ist allerdings nicht bekannt. Bei Impfungen wird heutzutage auch gegen diese Form der Grippe geimpft. In der Grippesaison 2009/2010, als die damals noch neuartige Schweinegrippe Deutschland erreichte, waren 5.400 Fälle allein in Sachsen-Anhalt erfasst worden. Normal sind 2.000 bis 2.500 Grippe-Fälle pro Jahr.

Besonders stark erwischt hat es Schüler und Lehrer in einer Schule in Schwanebeck im Landkreis Harz. Nach Angaben des Kultusministeriums sind dort 131 von 287 Schülern erkrankt. Auch von den 20 Lehrern sind9 krankgeschrieben. Der Schulbetrieb läuft derzeit mit einem eingeschränkten Stundenplan weiter. Nach einem Bericht der "Magdeburger Volksstimme" sind dies vier Stunden am Tag. Aus anderen Schulen des Landes sei bislang keine Häufung von Grippeerkrankungen gemeldet worden. Das Gesundheitsministerium empfiehlt, derzeit besonders penibel auf Hygiene zu achten - etwa häufig die Hände zu waschen. Auch das regelmäßige Lüften von Räumen, in denen viele Menschen gleichzeitig sind, könne gegen eine Grippe-Ausbreitung helfen. Ein Spaziergang in der frischen Luft - allerdings gut bekleidet - könne die Abwehrkräfte stärken. Das Kultusministerium riet Eltern, angeschlagene Kinder nicht auch noch in die Schule schicken.

Doch auch in anderen Bundesländern breitet sich die Grippe aus. In Sachsen wurden nach Angaben des Sozialministeriums in Dresden seit Mitte November 630 Erkrankungen registriert, die Hälfte davon in der vergangenen Woche. Das Robert Koch-Institut (RKI) erwartet in den kommenden Wochen einen Anstieg der Grippefälle in Deutschland. Derzeit stehe man erst am Anfang einer Grippewelle, sagt die Epidemiologin Dr. Silke Buda vom RKI. "Die Zahlen steigen noch deutlich, und das erwarten wir auch für die kommenden Wochen." Vor allem Älteren, chronisch Kranken und Schwangeren wird eine Impfung empfohlen. Quelle: dpa, RKI Bei Fragen rund ums Impfen können Sie sich auch im Internet an Experten wenden. Diese beantworten kostenlos Ihre persönlichen Fragen: http://www.impfenimdialog.de _blank>www.impfenimdialog.de

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