Grippesaison diesmal besonders heftig - Ende in Sicht

Die aktuelle Grippesaison ist nach Angaben des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg die schwerste seit Jahren gewesen. Bis letzten Freitag wurden 34.665 Influenza- und 208 daraus resultierende Todesfälle im Südwesten gemeldet. Zum Vergleich: In der gesamten Saison zuvor waren es 15.295 gemeldete Erkrankungen und 107 Todesfälle. Ähnlich hoch waren die Fallzahlen zuletzt im Jahr 2009, wie eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart erklärt. Angesichts zurückgehender Grippemeldungen neige sich die Grippewelle zwar dem Ende zu, sagt die Sprecherin. Mit weiteren Erkrankungen müsse aber gerechnet werden. In ganz Deutschland erkrankten in dieser Grippesaison insgesamt nachweislich rund 300.000 Menschen. Die Krankheitsfälle lagen in der Realität jedoch deutlich höher. Denn nicht jeder Grippekranke geht zum Arzt und nur ausgewählte Praxen schicken Erregerproben ins Labor.  Etwa 1.000 Menschen sind in dieser Saison nachweislich durch Influenza-Viren gestorben, die große Mehrheit (87%) war über 60 Jahre alt. Oft gab es Vorerkrankungen. Auch die Todesfallzahlen können in Wirklichkeit aber deutlich höher liegen, da sich Grippeerreger nicht bei allen Gestorbenen feststellen lassen. Bei einer bakteriellen Lungenentzündung als Todesursache sind sie zum Beispiel oft nicht mehr nachzuweisen. Deutschland zählt bei der Grippe neben Dänemark und Finnland in dieser Saison zu den am stärksten betroffenen europäischen Ländern. Nur in Luxemburg waren die Werte noch höher. Dominant waren in dieser Saison mit 70% Influenza B-Viren.  Viele der Grippe-Patienten waren nicht gegen Influenza geimpft. Ein weiterer Grund für die vielen Fälle ist aber, dass der meist verwendete Dreifach-Impfstoff Experten zufolge in dieser Saison teils nur bedingt geholfen hat, da er weniger Virenstämme abdeckt. Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland bekommen in der nächsten Grippe-Saison aber einen besseren Impfschutz von der Kasse bezahlt. Der Gemeinsame Bundesausschuss aus Spitzenvertretern von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken hat Anfang des Monats beschlossen, dass in der im Herbst startenden nächsten Impfsaison 2018/19 verbindlich ein neuer Vierfach-Wirkstoff zu verwenden ist. Quelle: dpa, RKI.de

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