Gaumenmandel-Verkleinerung: KKH Allianz übernimmt in einigen Bundesländern die Kosten

„Kinder leiden häufig unter vergrößerten Gaumenmandeln (Tonsillen), die die Atemwege verlegen und zu nächtlichem Schnarchen führen können. In besonders schweren Fällen kann sogar die Nahrungsaufnahme behindert sein. Bei vergrößerten Rachenmandeln kommt es zu einem chronischen Schnupfen, einer behinderten Nasenatmung und durch eine Minderbelüftung der Ohrtrompete zu Hörminderungen und Mittelohrentzündungen. Eine Mandeloperation ist hier oft unumgänglich. Liegt keine chronische Mandelentzündung vor, empfiehlt sich bei kleinen Kindern oft eine Teilentfernung der Mandeln", betont Dr. Sylvia Krug, Landesvorsitzende Sachsen des Berufsverbandes der HNO-Ärzte.

Die Verkleinerung der Gaumenmandeln, die so genannte Tonsillotomie, ist in der Regel nicht Bestandteil des Leistungskatalogs der Gesetzlichen Krankenversicherung. Nur die KKH-Allianz übernimmt bisher für Versicherte bis zum Alter von 6 Jahren mit Wohnsitz in Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen - bei entsprechender medizinischer Indikation - die ambulante Teilentfernung der Gaumenmandeln, z.B. per Laser oder mittels Radiofrequenz. Hierzu hat die KKH-Allianz exklusive Verträge mit den zuständigen Kassenärztlichen Vereinigungen geschlossen, an denen Fachärzte für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde teilnehmen können, denen eine Genehmigung zum ambulanten Operieren vorliegt.

„Diese Operation einschließlich der Anästhesie wird im Rahmen des Vertrags mit rund 600 bis 800 Euro vergütet, je nachdem, welche weiteren Eingriffe in Kombination damit vorgenommen werden", erklärt Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH-Allianz. „Mit der Übernahme der Kosten ermöglichen wir allen bei uns versicherten Kindern eine normale körperliche Entwicklung. Zudem können wir den kleinen Patienten damit mehrtägige stationäre Aufenthalte ersparen, die bei der kompletten Entfernung der Mandeln erforderlich sind. Auch unnötige Strapazen, Schmerzen und Risiken lassen sich vermeiden. Außerdem spricht ein wirtschaftlicher Aspekt dafür, dass niedergelassene Ärzte diese Operation als Kassenleistung abrechnen können. Denn die komplette Entfernung der Mandeln im Krankenhaus kostet circa 1.500 bis 2.000 Euro", so Kailuweit weiter.

Bei der kompletten Entfernung der Gaumenmandeln (Tonsillektomie) ist in der Regel ein einwöchiger Krankenhausaufenthalt notwendig. Immunologisch wertvolles Gewebe geht für immer verloren und die Kinder leiden mehrere Tage unter Schmerzen. Bei einer chronischen Mandelentzündung mit wiederkehrenden akuten Entzündungen ist die Tonsillektomie allerdings notwendig.

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