Im letzten Drittel der Schwangerschaft wird das Baby mit mütterlichen Antikörpern versorgt, die es gegen Krankheitserreger schützen sollen. Bei einer Frühgeburt bleibt dieser von der Mutter geliehene, so genannte Nestschutz jedoch unvollständig, weshalb die Kinder ein höheres Risiko für Infektionen haben. Hinzu kommt, dass das Immunsystem bei zu früh geborenen Säuglingen entsprechend weniger weit entwickelt ist als bei reifen Neugeborenen, die etwa 40 Wochen im Mutterleib verbracht haben. Besonders gefährlich ist für Frühgeborene das so genannte RS-Virus. Zwei Drittel aller Säuglinge stecken sich im ersten Lebensjahr mit dem Virus an - vor allem im Herbst und Winter. Eine Infektion zeigt sich häufig durch eine laufende Nase, leichtes Fieber und weitere Symptome einer Erkältung. Leidet das Kind außerdem unter tief sitzendem Husten und Atemnot, atmet es sehr schnell oder trinkt es nur wenig, deutet das auf eine Verschlimmerung der Krankheit hin. In diesem Fall sollten Eltern ihren HNO-Arzt oder Kinderarzt kontaktieren.
Da eine Ansteckung mit RS-Viren wie bei anderen Erkältungserregern über Tröpfcheninfektion erfolgt, gelten die bekannten Vorbeugemaßnahmen wie häufiges Händewaschen sowie das Vermeiden großer Menschenmengen, um nicht ständig angeniest und angehustet zu werden. Babys unter sechs Monaten sollten generell von erkälteten Personen ferngehalten werden.