Beim Lärmschutz an Flughäfen sollte nach Ansicht von Experten nicht mehr auf die Bremser gewartet werden. Die Einführung neuer Technologien verlaufe häufig zu schleppend, weil auf die am wenigsten fortgeschrittenen Akteure Rücksicht genommen werde, heißt es in der "Frankfurter Erklärung" zum aktiven Lärmschutz, die auf dem Fachkongress "Icana" Ende Oktober verabschiedet wurde. Die Flughäfen müssten über ihre Gebühren den Einsatz leiser Flugzeugtypen fördern.
Besonders laute oder technisch schlecht ausgestattete Maschinen wollen die Experten zwar nicht komplett von den Airports verbannen, ihnen aber "erschwerte Bedingungen zum Beispiel über längere Flugwege" zumuten. Dafür müsse die Politik entsprechende Regelungen durchsetzen. Die Fluggesellschaften wurden aufgefordert, nur lärmschutzoptimierte Maschinen zu kaufen und auch die bereits bestehende Flotte nachzurüsten, wenn es technisch möglich ist.
Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung verfügt zum Beispiel nur etwa die Hälfte der Flugzeuge, die im deutschen Luftraum unterwegs sind, über moderne Satellitenortungssysteme. Daher ist der weitere Betrieb und Ausbau der alten UKW-Leitsysteme notwendig, was jüngst zu Konflikten mit Betreibern von Windenergieanlagen geführt hatte.
Nach Auffassung der Fachleute ist eine weitreichende Reduktion des Fluglärms mit einem Bündel verschiedener Maßnahmen möglich. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt nimmt beispielsweise die Lufthansa die lauten Boeing-737-Jets aus dem Verkehr und rüstet die Kurzstrecken-Airbus-Flotte mit speziellen Wirbelgeneratoren aus, die die Lärmentwicklung an den Flügelunterseiten mindern sollen. Der Flughafenbetreiber Fraport investiert mehrere Millionen Euro in digitale Navigationstechnik.
Der zweitägige Icana-Kongress war vom http://www.forum-flughafen-region.de/startseite/"Frankfurter Forum Flughafeb">Frankfurter "Forum Flughafen und Region" organisiert worden.
Quelle: dpa