Infektionen der oberen Atemwege stellen weltweit die häufigste Ursache für akute Krankheitszustände bei Kindern dar. Viele Eltern nutzen im Akutfall für ihre erkälteten Kinder mentholhaltige Salben, um durch Einreiben der Brust nächtlichen Husten und andere Erkältungssymptome zu lindern. Ein Forscherteam aus Pennsylvania hat nun die Wirksamkeit dieser Erkältungssalben erstmals in einer Studie untersucht und die Ergebnisse im Fachmagazin Pediatrics veröffentlicht.
In ihre Studie bezogen die Wissenschaftler um Ian Paul Auskünfte der Eltern von 138 Kindern zwischen 2 und 11 Jahren ein, die akute nächtliche Erkältungssymptome zeigten. Diese teilten sie in drei verschiedene Gruppen auf: In der ersten Gruppe wurden Brust und Hals der betroffenen Kinder vor dem Zubettgehen mit einer Erkältungssalbe eingecremt, in der zweiten Gruppe wurden die Kinder mit Vaseline eingerieben und die dritte Gruppe erhielt keine Behandlung. Am nächsten Morgen berichteten die Eltern dann über nächtliche Hustenanfälle und das Schlafverhalten ihrer Kinder. Bis auf eine weiterhin laufende Nase zeigte die Erkältungssalbe in der ersten Gruppe einen deutlichen Behandlungserfolg auf alle anderen Symptome und damit auch ein ruhigeres Schlafverhalten. Die Vaseline dagegen war genauso wirkungslos wie keine Behandlung. Trotz leichter, die Schleimhaut irritierender Nebenwirkungen erwies sich das abendliche Einreiben mit der Salbe als sehr wirkungsvoll. Die untersuchten Salben enthielten neben Menthol auch Eukalyptus- oder Kampher-Öl und sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Laut Beipackzettel sind sie bei Erkältungsbeschwerden mit Schnupfen, Husten, Heiserkeit und Rachenentzündung empfohlen. Wichtig ist es aber, dass Eltern mentholhaltige Salben nicht bei Kindern unter 2 Jahren anwenden, sie können zu gefährlichen Atemreizungen führen. Daher darf die Salbe auch bei älteren Kindern nicht im Gesicht, sondern nur auf der Brust und dem Rücken angewendet werden. Außerdem dürfen Eltern keinesfalls eine Erwachsenen-Salbe für ihr Kind nutzen, sondern nur eine dem Alter ihres Kindes entsprechende Erkältungssalbe verwenden.
Quelle: aerzteblatt.depediatrics.aappublications.org/cgi/content/abstract/peds.2010-1601v1