Erkältungen: Zink schützt & hilft im Akutfall

Zink beugt Erkältungen vor und kann auch zur Stärkung des Immunsystems bei bereits erkälteten Patienten eingesetzt werden. Dies ergab eine aktuelle Untersuchung, die so genannte Cochrane-Analyse. Insgesamt werteten die Wissenschaftler um Meenu Singh vom Post Graduate Institute of Medical Education und Research in Chandigarh/Indien, hierzu 15 Studien mit insgesamt 1.360 Teilnehmern ohne Vorerkrankungen aus.

Demnach bewirkt die Einnahme von Zink innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome, dass die Erkältung einen milderen Verlauf nahm und schneller vorbei war. Nach 7 Tagen waren mehr Patienten beschwerdefrei als unter einer Placebo-Behandlung. Durch die Zinksupplementierung über einen Zeitraum von mindestens 5 Monaten konnte bei Kindern die Häufigkeit von Erkältungskrankheit reduziert werden. Die behandelten Kinder fehlten seltener in der Schule und erhielten weniger Antibiotika. Es wird vermutet, dass Zink die Vermehrung von Rhino-Viren blockiert. Bei der Anwendung von Zinklutschtabletten klagten die Probanden vermehrt über einen unangenehmen Geschmack im Mund und über Übelkeit. Die anderen Zubereitungsformen verursachten keine Nebenwirkungen.

Trotz der beobachteten günstigen Effekte  sprachen die Studienautoren keine generelle Empfehlung für die Zinksupplementierung aus. Zu groß waren in den verglichenen Studien die Unterschiede bei Dosierung, Darreichungsform und Anwendungsdauer. Es sind daher weitere Studien erforderlich, um konkrete Empfehlungen formulieren zu können. Da aber alle Studien in Industrienationen durchgeführt wurden, ist nicht davon auszugehen, dass mit der Zinksupplementierung nur ein ernährungsbedingter Mangel ausgeglichen wurde.

Quelle: SpringerMedizin.de; Singh M, Cochrane Database of Systematic Reviews 2011; DOI: 10.1002/14651858.CD001364.pub3

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