Der Höhepunkt der diesjährigen Grippewelle in Deutschland scheint überschritten. Immer weniger Menschen gehen wegen akuter Atemwegserkrankungen zum Arzt, meldet die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des Robert Koch-Instituts (RKI). "Bislang ist der Verlauf der diesjährigen Grippesaison eher moderat", erklärt Dr. Silke Buda vom RKI. Allerdings ist es für eine abschließende Bewertung noch viel zu früh.
Insgesamt wurden seit Anfang Oktober 2010 bundesweit 23.464 laborbestätigte Influenza-Fälle an das RKI gemeldet. Gut 3.400 dieser Grippepatienten waren im Krankenhaus. "Viele Erkrankungsverläufe waren in dieser Saison zum Glück leicht, aber es gab vereinzelt auch wieder sehr schwere Verläufe, die an das Muster der Pandemie 2009/2010 erinnerten", sagt Dr. Buda. So sind unter den insgesamt 84 Grippe-Todesfällen, die seit der 40.Kalenderwoche 2010 beim RKI gemeldet wurden, erneut viele junge Leute gewesen. Das Gros davon hatte sich mit der Schweinegrippe angesteckt.
Nachdem bislang in Deutschland Influenza A-Viren, vor allem vom Subtypus H1N1 dominierten, steigt nun der Anteil der Influenza B-Viren, wie die neuen Meldedaten zeigen. Ein Vergleich der aktuellen Grippewelle mit dem Vorjahr ist jedoch kaum möglich, da sich 2009/2010 die pandemische Grippe schon im Herbst rasant ausbreitete und die Erkrankungswelle nach dem Jahreswechsel zum Frühjahr 2010 hin bereits deutlich abgeebbt war.
Quelle: dpa/AGI/RKI