Bewusster riechen – den Geruchssinn sollte man regelmäßig trainieren

Der Geruchssinn beeinflusst unser Leben mehr als wir denken. Selbst bei der Wahl des Partners spielt er eine entscheidende Rolle oder in Gefahrensituationen wie bei Ausbruch eines Feuers. „Den Geruchssinn kann man sensibilisieren, denn gutes Riechen ist nicht nur angeboren, sondern auch Übungssache. Sie können einfach regelmäßig Riechtests mit Ihrem Partner bzw. Ihrer Familie machen. Nach der Reihe werden einer Testperson die Augen verbunden und diese muss dann z.B. verschiedene Früchte, Gemüsearten, Teearomen oder Joghurtsorten erschnuppern und beschreiben - ohne den Tast- oder Geschmackssinn zu nutzen", empfiehlt Stefan Drumm, der niedersächsische Landesverbandsvorsitzende vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. „Jeden Tag können Sie Ihren Geruchssinn fördern. Wie riecht z.B. Schnee, Regen, die Luft am Morgen und am Abend? Versuchen Sie, Ihre Riecheindrücke in Worte zu fassen - für einen Gesprächspartner oder einfach nur für sich", rät der niedergelassene HNO-Arzt aus Adendorf weiter.

Wie wichtig Riechen ist, weiß man oft erst zu schätzen, wenn der Geruchssinn eingeschränkt ist. Menschen, die ihren Geruchssinn viel nutzen wie zum Beispiel Weinkenner, leiden dann besonders. „Wenn ihr Riechvermögen beeinträchtigt ist, beobachten wir sehr häufig Depressionen, weil ihnen die Sinnesfreude und damit Lebensqualität verloren geht. Aber auch bei anderen Betroffenen ist der Leidensdruck oft hoch. Bei Verdacht auf eine Riechstörung sollte daher unbedingt der HNO-Arzt aufgesucht werden. Nur er kann endoskopisch erkennen, ob auf dem Weg der Aromen zu den Riechnerven etwas stört, wie zum Beispiel Polypen, die dann operativ entfernt werden müssen, oder ob eine andere Ursache zugrunde liegt", erläutert Drumm. Wer nach einem starken Schnupfen schlechter riecht, muss daraufhin untersucht werden, ob eine Virusinfektion die Riechnerven geschädigt hat. „Aber auch dann gibt es Hoffnung: Der Geruchssinn kann bis zu zwei Jahre, nachdem er verschwunden ist, wiederkehren. Riechzellen teilen sich und wachsen auch nach. Sie bilden das einzige Sinnesorgan, das sich wieder erneuert", ermutigt Drumm Patienten mit Riechstörungen.

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