Bei Kälte Ohren warm halten und Ohrringe rausnehmen

Die Ohren sind als exponierte Körperteile bei Minusgraden besonders gefährdet, Erfrierungen zu erleiden. „Die dünne Haut der Ohren, ohne schützendes Muskelgewebe, kühlt sehr schnell aus. Die Ohren sollten daher stets durch eine Mütze, ein Stirnband oder Ohrenschützer bedeckt sein", empfiehlt Dr. Matthias Lohaus, Berliner Landesverbandsvorsitzender vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. „Wichtig ist es auch, Ohrringe und Gesichtspiercings bei einem längeren Winterspaziergang oder beim Wintersport rauszunehmen. Das Metall nimmt rasch die niedrige Umgebungstemperatur an und kann die berührten Hautstellen besonders schnell auskühlen. Durch die Kälte wird die Haut unempfindlicher, d.h. Schmerzen werden weniger wahrgenommen, und so wird die Auskühlung erst spät bemerkt, das betroffene Gewebe kann sogar absterben", warnt der niedergelassene HNO-Arzt aus Berlin weiter.

Ist es doch zu einem leichten Kälteschaden der Ohren gekommen, gilt es, die hellrötlich bis weiss-grau erscheinenden Ohren behutsam wieder aufzuwärmen. „Behutsam heißt, dass man Erfrierungen - genau wie Verbrennungen - nicht mit Extremen begegnen sollte. Eine warme Umgebung und warme Hände sind geeignet, von heißem Wasser sowie heißen Kirsch- oder Traubenkernkissen ist hingegen abzuraten. Bei stärkeren Erfrierungen mit bläulichen bis hin zu schwarzen Hautstellen und möglicher Blasenbildung müssen Betroffene umgehend zum Arzt", betont Dr. Lohaus.

Das Warmhalten der Ohren ist neben dem Schutz vor Erfrierungen noch aus einem weiteren Grund ratsam: Es reduziert auch die Infektionsgefahr. Denn so bleiben die Schleimhäute gut durchblutet und können sich beispielsweise gegen Erreger einer Mittelohrentzündung besser wehren. 

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