Ein Gehörgangsekzem, welches sich durch ein starkes Jucken der Ohrmuschel bzw. des Ohrinneren äußert, kann durch Haarwaschmittel ausgelöst werden. „Die Betroffenen vertragen ihr Shampoo oder Duschgel nicht bzw. reagieren darauf allergisch. Die Haut des Ohres entzündet sich, bis hin zur Schuppenbildung. Auch Haarspray, Haartönungen bzw. Colorationen, antibiotische Salben oder aber Ohrstöpsel können eine Kontaktallergie des Gehörgangs verursachen. Ein Ekzem des äußeren Ohrs wird dagegen häufig durch Nickel-Verbindungen, z.B. in Ohrsteckern, ausgelöst", erklärt Dr. Winfried Goertzen, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.
Mediziner unterscheiden zwischen einem trockenen und nässenden Gehörgangsekzem. Das trockene Ekzem wird meist durch eine allergische Entzündungsreaktion hervorgerufen, während das nässende eher von Bakterien oder Pilzen verursacht wird. Von Letzterem sind häufiger Patienten mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes betroffen", erläutert der niedergelassene HNO-Arzt aus Höchstadt.
Während Hautprobleme außerhalb des Ohrs vom Dermatologen behandelt werden, sollten Betroffene sich mit einem Gehörgangsekzem dem HNO-Arzt vorstellen. „Er informiert über die verschiedenen möglichen Auslöser und behandelt das Ekzem, abhängig davon, ob es sich um ein trockenes oder nässendes Gehörgangsekzem handelt. Bei Verdacht auf eine Kontaktallergie gilt es, den potenziellen Allergieauslöser, das Allergen, zu meiden", betont Dr. Goertzen. „Gehörgangsekzeme, vor allem nässende, sollten unbedingt behandelt werden, sonst können sie chronisch werden und auch wiederholt zu Mittelohrentzündungen führen. Dann beginnt ein Teufelskreis, der therapeutisch unterbrochen werden muss", warnt der bayerische HNO-Landesvorsitzende.